Rohkost

Musig us dr Wärkstatt - Do wärde Unikat mit Härz gmacht!

Das dritte Album von Pyro ist bodenständig wie „Ein Liter Milch vom Bauernhof“ und
roh wie der Fisch beim Sushi. Keine weichgekochten Zutaten sondern nährstoffreiche
Musik für Freunde der gepflegten Rapmusik.

Schon zu Beginn wird klar, das Pyro mit diesem Album weder versucht auf aktuelle
Trends aufzuspringen („I stig in dr Soultrain - I fahr nid uf em Trittbrätt mit“) noch diese
zu verurteilen („Ich find Rap döff anders döne als en ich mach - kai froog“). Mit sich
selbst im Reinen und einer mächtigen Portion Selbstironie brettert der Basler gekonnt
über Blues und Soulgetränkte Beats, grösstenteils produziert von DJ Tron (P-27).
Thematisch bewegt sich Pyro‘s neustes Werk zwischen Selbstreflektion und Seitenhieben.
Seine Einzigartigkeit zu wahren („Vergiss es nie - du bisch Einzigartig“) und den
Charakter durch ständiges arbeiten zu festigen („Das isch Musik us dr Wärkstatt - do
wärde Unikat mit Härz gmacht“) sind zentrale Anliegen in den Texten des Baslers. Mit
dem WB-Tal Urgestein Poet, seiner Crew VinylBros und den Buddys Venti und Zitrale
so wie dem Österreicher Demolux verpflichtete Pyro treue Wegbegleiter seiner musikalischen
Laufbahn. Geschickt platzierte Einlagen der Basler Sängerin Annina runden
das Album zudem dezent ab.

Wo das Vorgängeralbum „Schatteboxe“ mit poppigen Arrangments glänzte, versucht
man auf Rohkost sich bewusst auf das wesentliche zu konzentrieren. Das Album
kommt ohne Elektroeinflüsse und Autotune daher und stellt klar das Boombap längst
kein Relikt vergangener Tage sein muss („Dasch nid uf Alt gmacht - kei Vintage wie
Shabby chic“).

Kurz gesagt ist Rohkost ein Album für Liebhaber von pumpendem und samplegetränktem
Rap. Ein Album dass genau so tönt wie Musik sein darf - Rap erst recht.

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